Qualität liegt dir sehr am Herzen, vor allem Bio- Qualität! Was kann der Kunde, wenn er in deiner Gärtnerei einkauft, erwarten?
Dieter: Aus meiner Sicht ist es so, dass die inneren Werte von Pflanzen etwas ganz was Wichtiges sind. Wir Schwaben verwenden gern den Satz; „außen hui und innen pfui“, und der scheint im Augenblick ganz besonders aktuell zu sein, wenn man auf die inneren Werte der Pflanzen zu sprechen kommt.
Die Art und Weise, wie Pflanzen gezogen worden sind, kann unter anderem fatale Folgen haben. Beispiele gäbe es viele. Nehmen wir die Astern: Wenn gleich viele Stecklinge in einem Container gesteckt werden, um sie in „Schnellkultur“ blühend zu verkaufen, können sie keine Überwinterungsorgane bilden – eine besonders bei Großproduzenten durchaus handelsübliche Methode. Pflanzt man solche Stauden aus, werden sie den Winter nicht überstehen. Immer häufiger werden Stauden (und auch Rosen) aus Kostengründen z.B. in Spanien und anderen Ländern mit wesentlich milderem Klima herangezogen. Mangels Abhärtung führt dann schon der leichteste Frost zu Schäden.
Das ist unsere Sache nicht! Wir wollen, dass unsere Pflanzen im Garten unserer Kunden gut und willig weiterwachsen. Es ist ja auch so, dass immer noch häufig Torfsubstrate verwendet werden, weil es das Billigste ist… Das ist kein guter Weg! Die Umstellung auf normalen Gartenboden ist dann oft schwierig, wenn sie vorher so einen Luxuskonsum hatten… Turbopflanzen wollen wir also nicht. Auch die Sortenechtheit ist uns ganz wichtig. Wir möchten, dass die Sorten auch stimmen, die wir unseren Kunden anbieten.
Bio ist für uns dabei nur ein Punkt unter vielen, ein Teil des notwendigen Denkens in Zusammenhängen. Wir wollen unseren Kunden Mehrwert und Inhalte bieten! Wir stehen für Gartenkultur. Bei uns werden Pflanzen nicht produziert, sondern nachhaltig kultiviert. Das ist uns sehr wichtig, denn da steckt der Begriff „Kultur“ drin. Das heißt; wir schaffen Gartenkultur – und das Tag für Tag. Das ist etwas, was ich mir generell wünschen würde.
Schön wäre, wenn es noch mehr Kollegen gäbe, die so denken und handeln. Kollegen, die sich ganz klar abgrenzen von den Massenproduzenten, den industriellen Prozessen, wo dann riesige Mengen an Pflanzen auf den Markt geschmissen werden. Da gibt es ja auch den fürchterlichen Begriff „Verbrauchsstaude“ oder „Wegwerfstaude“. Pflanzen, die dann zur Blüte irgendwo rumstehen und später auf dem Müll landen. Das würde ich überhaupt nicht wollen, dass unsere Pflanzen so behandelt werden. Sondern es sind wertvolle Geschöpfe, die ein langes Leben im Garten verdient haben.
Gibt es in deinem Blog Pflanzpläne deiner Musterbeete in der Staudengärtnerei
Gaissmeyer? Ich bin erst vor kurzem durch Sarastro-Stauden auf deinen Blog
aufmerksam geworden. Das blaue Beet würde mich besonders interessieren.
Mit freundlichen Grüßen aus Bitterfeld in Sachsen-Anhalt
Hans-Jürgen Kohl
Lieber Hans Jürgen, normalerweise gibt es keine Pläne. Da ich mich dem Auftraggeber dahingehend verpflichtet fühle, da nichts weiterzugeben. Wenn du aber Fragen zu den Pflanzen hast, die dort zu sehen sind, schreib mir eine Mail.