
John Langley – Bereits als 11-jähriger Schüler erkundete ich mit meiner prominenten Biologielehrerin Hannelore „Loki“ Schmidt die Geheimnisse der Natur.
Seit 2011 bin ich als Stiftungsbotschafter der „Loki-Schmidt-Stiftung“ aktiv.
Schleswig-Holstein in Husum und Hamburg sind derzeitig meine bevorzugten Lebensräume. Vom Beruf (einige haben sogar eine Berufung erkannt) bin ich gelernter „BluZie“ Gärtner und Florist.
Nach der floristischen Meister- und anschließender Fachlehrerprüfung hatte ich die Gelegenheit fast 30 Jahre an der Berufsschule für Gärtner und Floristen und parallel in Fachschule für Gestaltung (Meisterschule) der Fachrichtung Floristik vollberuflich zu unterrichten. Auf meinem Stundenplan als „Pauker“ gab es Schwerpunkte wie Naturverständnis, Kommunikation, FWV (Floristik, Ware & Verkauf) Praxis und Gestaltung.
Während dieser Zeit hatte ich auch als “Gelingungstechniker” oder Pädagoge mein “Grünes-Herz” für Kids im Förderschulbereich entdeckt.
Foto links: Jürgen Müller, Bargteheide
Mein Fazit: Schule war für mich eine wirklich komplexe Herausforderung.
Um mich diesen Anforderungen tagtäglich stellen zu können, nutzte ich während der gesamten beruflichen Laufbahn unzählige Möglichkeiten zur aktiven und beständigen Öffentlichkeitsarbeit in den unterschiedlichsten Medien.
Während dieser Zeit dürfte ich mich einige Jahre auf der igs2013 in Wilhelmsburg aktiv engagieren. Wer mich wirklich kennt – weiß natürlich, dass meine Interessen nicht nur dem beruflichen Wettbewerb, Fort- und Weiterbildung, Marktkonzentration, regionaler Produktentwicklung, floristischen Gestaltungstrends und deren Weiterentwicklung in der Sortimentsvielfalt, Dienstleistungen und Kundenkommunikation galten.
Noch heute einige Jahre nach der Pension, bin ich intrinsisch motiviert (Lehrersprache) mich auch mit bisher unbekannten interessanten Herausforderungen, komplexen Projekte inhaltlich zu beschäftigen.
Hier und da öffnet der klassische Strohhut, der inzwischen hell gewordene Rauschebart neben der Lust und Freude auf Veränderung, die eine und andere Tür dafür.
Gartenbotschafter John Langley®

Blumen sind das Lächeln der Natur
Es ist nicht immer das Lebensalter, die langjährige Erfahrung, die erhoffte Bewegung oder das oft tägliche Tun in der „Kultur-Natur“. Gärtnern macht in jedem Fall nicht nur unter der wärmenden Sonne oder bei strömendem Regen glücklich.
Warum ist das unbestritten so?
Es ist vor allem die dafür gepaarte Lust mit der Gelingens-Motivation verantwortlich. Sinnbringende gärtnerische Tätigkeit zwischen Himmel und Erde ausführen zu können. Und deshalb beglückt GÄRTNERN in seiner fast unbeschreiblichen Mannigfaltigkeit so nachhaltig.
Wer in den letzten Monaten seinen Stadt-, Vor-, Klein-, Gemüse, Obst-, Dachgärten, hatte, weiß ganz genau, was GLÜCK in diesem Zusammenhang bedeutet. Durch die gärtnerische Beschäftigung wird wissenschaftlich nachweisbar auch geistige und körperliche Fitness gefördert und dabei alle Sinne angesprochen, egal, in welcher Geschwindigkeit, unter welchen oder Voraussetzungen welche motorischen Fähigkeiten vorhanden sind.
Es stimmt wirklich, dass GÄRTNERN natürlich im Kopf (hier befindet sich das eigentliche Belohnungszentrum) beginnt und möglicherweise dann im Rücken endet.
Aus eigener Erfahrung habe ich persönlich erlebt im Umgang mit der Natur, das Loslassen wesentlich gesünder ist als grundsätzlich an bestehende Überlieferungen festzuhalten. Es muss wirklich nicht alles im Garten schier ordentlich perfekt und schon überhaupt nicht „aufgeräumt“ sein.
Eine augenscheinlich „vernachlässigte“ Natur wird sich mit einer unerwarteten „Lebens- und Blühfreude“ dafür bedanken. Wer zu früh oder überhaupt mit einem spontanen Scheren- oder Messerschnitt erblühtes „köpft“ kann naturgemäß leider nicht immer mehr mit einem „lächeln“ rechnen. Mal davon, dass von der Pflanzenlehre her betrachtet, nicht alle Pflanzen remontieren. Was bedeutet, dass nach der abgeschnittenen Hauptblüte nicht zeitnah wieder etwas Neues aufblüht. Deshalb sagt man bestimmt: „Blumen sind das Lächeln der Natur?“

Was bedeutet beim Gärtnern Geduld, Gelassenheit, Toleranz?
Ja, noch eine Binsenweisheit. Wer hier nicht die Eignung besitzt, warten zu können oder etwas Unaufgeräumtes, Verblühtes, Vertrocknetes zu ertragen, verfügt nicht über geduldige Ausdauer hier ist eher Ungeduld im Spiel.
Und wenn ich eines im Laufe meiner unterschiedlichsten gärtnerischen Tätigkeiten verstanden habe, dann ist es diese Tatsache. „Es hilft wirklich nichts am Gras oder Binsen zu ziehen, denn dadurch wächst diese Botanik auch nicht schneller!“ Sinngemäß bedeutet so eine Binsenweisheit, dass man sich unnötig Mühe macht, etwas zu erklären, was eigentlich jeder weiß. Oder nicht?
Trotzdem ist es absolut treffend, wie ich finde, daran hin und wieder zu erinnern, dass man die Natur beschleunigen kann. Auch ich freue mich über jede Anregung, die unnötige Aufregung vermeidet.
Manchmal gibt es einige wenige Gartennachbarn, die „organisierte Faulheit“, so hat es der bekannte Bio-Gärtner und Sachbuchautor Karl Plohberger aus Österreich bereits formuliert, als eine „nicht erstrebenswerte Eigenart“ ansehen. Alles ist im Prozess der Veränderung. Salopp gesagt.
„Nix ist so beständig wie der Wandel selbst“
und hier ist natürlich die gesamte Gartenkultur und damit verbunden das einhergehende aktuelle GARDENING nicht ausgenommen.
Ein kurzer Rückblick in die Vergangenheit deutscher Schrebergärten. Wo es früher auch nicht ganz so einfach war, intuitiv zu gärtnern, weil der ein oder andere wartende Gartenfreud hinter einer penibel geschnittenen niedrigen Hecke rechtzeitig Anzeichen der einer „Verlotterung durch unerwünschte Spontanbotanik“ erkennen wollte.
Das ist in der heutigen Zeit bestimmt Geschichte.


Enthusiasmus oder Hortomanie?
Unser Enthusiasmus zum Appelbarg ist zunächst nicht mit „Hortomanie“ zu vergleichen, wir sind keine „typischen“ Botanikflüsterer, Pflanzenversteher, Jäger, Sammler oder weltweit gereiste Garten-Freaks. Wir schätzt nicht – wie unser Freund & Extrembotaniker Jürgen Feder – jeden vollständigen botanischen Namen aus dem FF kennt und beschreibt.
Auch wenn uns die Gattung, Art und Sorte vorbehalten bleibt, lieben wir die sich ständig veränderte Natur, den einmaligen Lebensraum zur Entschleunigung, den sandigen Boden unter den Fingernägeln, klagen auch nicht über deutliche Spuren dorniger Brombeeren, stacheliger Wildrosen oder wehrhaft piksender dornigen Schlehen.
Natürlichkeit, Authentizität, Naturverständnis, Fingerspitzengefühl, Fehleinschätzungen, Geduld und viel erlebte Erfahrungen, das alles zusammen prägen nicht nur bei uns, sondern landauf, landab eine Individuelle, erlebnisreiche und damit verbunden, eine einzigartige Kultur des Gärtnerns.
Verständlich, dass immer mehr Freizeitbotaniker*Innen ihre oft „Handvoll Ede“ in einem lebendigen Erlebnisraum wandeln, entdecken wollen und deshalb unermüdlich auf der Suche nach kreativen Impulsen und praktikablen Gartentipps sind. Auf der Erfolgsscala liegt oft das Ziel, einen besonders pflegeleichten Garten zu bekommen, ganz weit oben.
Ja, das könnte tatsächlich gelingen, wenn man die „Mutter Natur“ hier und da einfach mal ganz in Ruhe fast unberührt wachsen lässt. Unser blühendes Grün ist grundsätzlich bereit für Veränderung. Sind wir das auch?
Es ist im Grunde genommen auch für den ordentlichsten Menschen ein Paradigmenwechsel notwendig, damit seine ORDNUNG nicht unkontrolliert zur UNORDNUNG wird.
Alles was wir tun oder bewegen wollen, basiert immer auf eine persönliche Bereitschaft, sich intensiver mit der Natur zu arrangieren, um Freiräume zu schaffen.

Naturverständnis Gardening 2.0
Das Gardening2.0 ist natürlich im wahrsten Sinne des Wortes eng mit Naturverständnis im Einklang zu bringen, soweit man mit den bestehenden Ressourcen wie Wasser, Boden und Energie verantwortungsvoll in Zusammenhang mit der Natur umzugehen versteht, die vorhandenen Flächen nicht flächendeckend zu „verschottern“.
Manchmal ist ein Garten viel zu klein, ein anders Mal wird dieser als zu groß empfunden. Unzufriedenheit blockiert jede Alternative, seinen Garten mal ANDERS zu verwirklichen.
Da fehlt die Sonne, zu viel Schatten, zu nass, zu trocken, viel zu viel starker Laubfall, zu windig und, und, und ……,zuoft sorgt eine lehmige, sandige oder anders geartete Bodenstruktur für unnötige Panik.
Fehlkäufe diverser Pflanzen verfehlen jegliche Wunschvorstellungen, selbst mit ein paar Säckchen „Erde“ – möglicherweise noch aus dem Baumarkt – lässt sich bodenständig grundsätzlich nix verändern.
Wer seinen Boden wirklich ganz genau kennt, kann erst dann darauf reagiert und agiert, entsprechend die Pflanzen auswählen, wird schnell erleben, dass es gelinkt oft unvergleichbar Natur leben und wachsen zu lassen.
Wie ich darauf komme? Weil es Peter Korn gibt, er ist unter den schwedischen Staudengärtnern ein absoluter Profi. Ausgewählte Pflanzen wurden von ihm direkt in den Sand gesetzt, – ohne Dünger und ohne zu Gießen. Haben wir nicht auch schon beim Gärtnern etwas in den Sand gesetzt und waren enttäuscht darüber? So nicht der schwedische Experte. Peter Korn hat auf einige tausend Quadratmetern einen Sand- und Steingarten angelegt, in dem die Pflanzen wirklich ausschließlich in Sand gepflanzt werden.
Was haben wir daraus gelernt? Alles ist möglich.

Selbst auf dem Apfelbarg bestimmt ein sandiger, teilweise lehmiger und mit viel „Schutt aus Bauabfällen, Ziegelsteinen, Restholz die vorhandene Bodenstruktur.
Kein wirklich klassischer Oberboden, damit versteht man die oberste etwa 30 bis 40 cm mächtige Bodenschicht, die von den Pflanzen besonders intensiv durchwurzelt wird.
Und trotzdem freuen wir uns auf jeden Quadratzentimeter. Durch intensivere Kompostwirtschaft, Verwendung von Brunnenwasser für den Trockenbereich, den Bau diverser unterschiedlichen Hochbeete, haben wir diese vorgefundene Situation weitestgehend im Griff bekommen. Nicht jeder will oder kann sich in seinem Garten so intensiv „krumm“ machen.
Und schnell wird in diesem Zusammenhang an „Freizeit“ oder „pflegeleichter Garten“ gedacht. Klar, im Sinne einer bestehenden Spaß- und Konsumgesellschaft eine entscheidende Fragestellung wie, wann und warum man sich im Garten engagieren möchte. Selbst auf dem Apfelbarg bestimmt ein sandiger, teilweise lehmiger und mit viel „Schutt aus Bauabfällen, Ziegelsteinen, Restholz die vorhandene Bodenstruktur.
Kein wirklich klassischer Oberboden, damit versteht man die oberste etwa 30 bis 40 cm mächtige Bodenschicht, die von den Pflanzen besonders intensiv durchwurzelt wird.
Und trotzdem freuen wir uns auf jeden Quadratzentimeter.
Durch intensivere Kompostwirtschaft, Verwendung von Brunnenwasser für den Trockenbereich, den Bau diverser unterschiedlichen Hochbeete, haben wir diese vorgefundene Situation weitestgehend im Griff bekommen.
Nicht jeder will oder kann sich in seinem Garten so intensiv „krumm“ machen. Und schnell wird in diesem Zusammenhang an „Freizeit“ oder „pflegeleichter Garten“ gedacht. Klar, im Sinne einer bestehenden Spaß- und Konsumgesellschaft eine entscheidende Fragestellung wie, wann und warum man sich im Garten engagieren möchte.
Nur am Rande erwähnt, ja, es gibt wirklich pflegeleichtere Gärten mit der richtigen fachliche Auswahl aus dem gewaltigen Staudensortiment (oder nicht liebe Petra Pelz?), Kenntnisse über die Beschaffenheit des Bodens (wie bereits gesagt), Standortbedingungen und ein wenig entgegenkommen, sich auf blühende, wachsende jahreszeitliche Veränderung einzulassen. Und das mit geringem Einsatz, ganz im Sinne einer anderen Vorstellung von Freizeitmaximierung.
Nebenbei bemerkt: Ausruhen, Entspannung, Erleichterung, wer wirklich nicht nur den ganzen Tag gärtnern möchte, könnte im Prinzip weniger im Garten tun oder sich „Freizeit“ kaufen.
Die Motivation dafür ist simpel. Bisherige zeitintensive Routineaufgaben in bewusstere Freizeit zu wandeln. Eine technologische Automatisierung z.B. durch Mähroboter, Gießautomaten und diverse Akku betriebene Gartengeräte machen es unkompliziert möglich.
Ob dabei „Smarte Technologien“ immer die richtige Entscheidung sind, bleibt hier bewusst unkommentiert. Wir haben das Glück, mit unserem Garten weitgehend machen zu können, was wir möchten, jedenfalls alles, was die „Gartenordnung“ erlaubt.
So dürfen wir als Gärtner durchaus auch mal in den Streik treten und sagen:
Nein, heute mache ich mal nix.
Und genau das ist im Garten überhaupt kein Problem, der Garten ist schließlich zur Erholung da.

Einfalt statt Vielfalt?
Es stellt sich überhaupt die Frage: „Wird alles so sein wie vor der Pandemie?“
Nie war der Wunsch nach einem eigenen Stückchen Grün in der Stadt größer als in Corona-Zeiten. Jeder zur Verfügung stehender „Fleck“ Gartenboden, jeder knappe Platz zum Bepflanzen auf dem Balkon oder jeder angebotene Gartenpatenschaft wird und wurde angenommen. Selbst die eigene Fensterbank wurde zum laufenden Meter Dschungel gestaltet.
Es ist mehr als nur ein Trend, bewusstere, gärtnerische Kulturtechniken zu entdecken oder im Zusammenhang mit Urban Gardening eigenes Obst und Gemüse anzubauen, um so nicht nur die eigene Geschmacksbildung bewusst zu fördern, sondern auch einen kostengünstigeren Anbau von Kräutern, Gemüse und Obst zu verwirklichen.
Vielfalt im Garten um jeden Preis? Ist das nicht oft pure Einfalt? Wer nicht erkennt, welche insektenfreundliche, blühende und klimaverträgliche Botanik in unsere gemäßigte Klimazone eine langlebige Chance hat, ist ungenügend beraten worden oder entscheidet sich spontan zur Kurzlebigkeit seiner Pflanzen.
Kaufentscheidungen, die sich noch vor Jahren bewährt hatten, sollten in dieser Zeit hinterfragt sein oder werden. Wetterveränderungen wie zu viel Trockenheit, zu lange Nässe, unerwarteter Wind sind entscheidend und zu berücksichtigen, damit sich vieles im Garten langlebig verwurzeln kann.
2020 haben wir in einer bisher unbekannten Intensität unser grünes Refugium wertschätzen gelernt. Augenblicklich beginnen wir vermutlich gerade mit unserer „Symbiosen-Natur“ zu entschleunigen.
Möglicherweise kann nicht nur das eigene Refugium, die mit Pflanzen dekorierte Terrasse oder eine abwechslungsreiche Balkonbotanik unsere derzeitig „durcheinandergewirbelten“ Sinne wieder „etwas“ ordnen.
Die in uns eigentlich verankerte Lebensfreude, am Aufenthalt in blühender, duftender und fruchtender Umgebung verbessert für die meisten von uns die gegenwärtigen Lebensbedingungen.
Philosophen behaupten, unsere Gärten sind deutliche Spiegelbilder der Seele. Individuelle Lebensräume so verstehen Trendforscher diesen Ort der modernen Entschleunigung. Und genau dazwischen liegen Millionen undefinierter „Grüne Lungen“ in ihrer unerschöpflichen, abwechslungsreichen Facettenvielfalt.

„Grüne Lunge“ Garten
Wir leben und erleben unseren „Appelbarg“ unaufgeregt, aber mit einem „grünem Herzen“. Oft schon frühmorgens scheint und schaut der sonnige Stern in einer Entfernung von 149.600.000 km mit einem hellen, erwachendem Lächeln direkt auf den Appelbarg. Das ist ein so lebenswichtiger wiederkehrender Moment, der uns zeigt, dass wir noch in „unserer“ Natur auf den 1.500 Quadratmetern aktiv sein dürfen.
Wie zu jedem anderen Garten gehört, wenn möglich auch eine Sitzgelegenheit der Stille, eine kleine lauschige Ecke zum Verweilen oder sich einfach nur zu entspannt auszuruhen.
Der „Garten der Sinne“ tut einfach nur gut. Wer seinen Garten betritt oder einen anderen begehen darf, hierbei werden zunächst nur die Augen angesprochen. Andere, fast vergessene oder „unberührte“ Sinnerlebnisse ergeben sich zufällig und bleiben oft unentdeckt, weil unsere Wahrnehmung gar nicht darauf eingestellt ist.
Dabei spürt jeder sofort, wie die intensivere, oft jegliche Begegnung mit der Natur uns nachhaltig entspannt. Bewusstes Fühlen, Riechen, Hören, Schmecken und natürlich optische Neugierde schärft nicht nur die Sinne, sondern öffnet auch „grüne“ Herzen für die Natur.
Um diese Botschaft durch ein Zitat meiner Lehrerin Hannelore „Loki“ Schmidt, (* 3. März 1919 in Hamburg; † 21. Oktober 2010) aus den 60er Jahren zu ergänzen.
„Nur durch Anfassen kann man begreifen.“
Und deshalb kann der Homo sapiens zwischen Rosen und Rasen das oft unvergleichlich grüne, blühende, fruchtende oder unberührte Paradies, mit wachsendem Interesse „erlebt“.
Scheitern macht schlauer.
Seit es Gärten gibt, sorgt gepflanzte Artenvielfalt für unerwartete Lebensräume. Verborgene naturnahe, fast versteckte Nischen fördern die Motivation für weitere gärtnerische Ideen. Unerwartete Durch- und Einblicke in blühende und wachsende Natur wird durch die Jahreszeiten immer intensiver und spannender.
Wer anders und unerwartet harmonische Ruhezonen, duftende Blütenerlebnisse oder „nur“ das frische Grün, plätschernde Wasser eines Brunnens oder das stimmungsvolle Licht der Sonne und Mondes wahrnimmt, erlebt seinen Garten als erweiterter Wohnraum. Romantisch und verspielt, modern und gradlinig, zeitgemäß, schön. Das ist Entspannung pur. Im Detail betrachtet sind eigentlich alle Pflanzen mit „guten Eigenschaften“ ausgestattet dazu gehören auch Brennnesseln, Giersch, Klee, Moos & Co. oder nicht?
Nicht nur Blüten sind entscheidend für Akzeptanz, viel wesentlicher, so Petra Pelz (Freie Gartenarchitektin) können durchweg auch das unverwechselbare Laub, eine fast unerklärliche Textur und der natürliche vegetative Habitus (Wuchsform) nicht nur bei näherer Betrachtung sein.
Und warum ist das so? Weil sich diese natürlichen Charakteristika nun mal länger zeigen und dann erst geschätzt werden als oftmals zuvor der blühende Flor.
Wer darauf achtet, dass verpflanzte Gräser und Stauden vom Austrieb bis zum Prozess der sichtbaren Vergänglichkeit attraktiv bleiben, hat alles richtig gemacht. Selbst im Winter schafft es die Natur als ein annehmbares ästhetisches Erscheinungsbild wahrgenommen zu werden.
Vergänglichkeit bedeutet sehr oft Neubeginn.
Deshalb gegenüber der Natur „Haltung bewahren“, wünscht sich Petra Pelz und fügt überzeugend hinzu „darum geht es doch im Garten wie im Leben.“

Leben und Symbiose – Garten ist Emotion pur
Philosophen behaupten sogar, dass unsere Gärten deutliche Spiegelbilder der Seele sind. Individuelle Lebensräume, so verstehen Trendforscher diesen Ort der modernen Entschleunigung.
Und genau dazwischen liegen Millionen undefinierter „Grüne Lungen“ in ihrer unerschöpflichen, abwechslungsreichen Facettenvielfalt.
Damit sich nicht nur der Homo sapiens zwischen Rosen und Rasen so völlig aufblüht und wohlfühlt, werden diese Paradiese mit wachsendem Interesse natürlicher „belebt“ und vor allem „erlebt“.
Verständlich, dass immer mehr Freizeitbotaniker ihr naturbelassenes Paradies in einem lebendigen Lebensraum wandeln, entdecken und deshalb unermüdlich auf der Suche nach kreativen Impulsen und praktikablen Gartentipps sind. Oft mit dem Ziel, einen pflegeleichten Garten zu bekommen.
Ja, das funktioniert Tatsächlichkeit, wer die Mutter Natur mal wachsen lässt, ist grundsätzlich bereit für Veränderung. Es ist im Grunde genommen ein Paradigmenwechsel notwendig, damit ORDNUNG nicht unkontrolliert zur UNORDNUNG wird. Vielmehr basiert diese Entscheidung auf eine persönliche Bereitschaft, sich intensiver mit der Natur zu arrangieren.
Garten = Lebensqualität = Freiheit macht glücklich.
Unsere auf dem Appelbarg fast dreißig Jahren tragenden Sorten der 20 Apfelbäumen und viele weitere Obstsorten geht es auch nach Einschätzung von Johannes Boysen (Apfelexperte und Freund aus Niebüll) so richtig gut. Standort, Pflege, Schnitt und viel Zuwendungen tragen (im wahrsten Sinne des Wortes) mit vielen gesunden Früchten dazu bei.
Das Jahr 2020 hat dafür gesorgt, dass wirklich jeder Apfel gesammelt und im Sinne einer gesunden Ernährung verwertet wurde. Das ist uns zuvor in dieser Intensität leider nicht immer gelungen.

Ja, auch ich als langjähriger Gartenbotschafter habe in den letzten Monaten den Appelbarg ganz anders, intensiver und demzufolge in seiner Vegetation zusammenhängender erlebt. Inzwischen kenne ich auch fast jeden Grashalm mit Vornamen.
2020 hat uns inspiriert, mobilisiert und motiviert und zum Teil überfordert.
Alle, im Verlauf von Jahren verrotteten 40 Eichenpfähle auf der inzwischen fast 22 Jahre jungen Streuobstwiese wurde in bewährte Handarbeit erneuert, ein meterlanger Wildgitterzaun gezogen, ein altes Weidentor endlich erneuert und kompostiert was die vegetabile Natur hergab, gepflanzt, geerntet, ausgesät wie fast nie zuvor.
Das gärtnerische Tun hat vor allem den Kopf freigemacht, den Bewegungsdrang angemessen beschäftigt und letztendlich damit unsere körperliche Konstitution getestet und vor allem Zufriedenheit eingefordert trotz aller fast weltweiten Umstände wieder ins Bewusstsein zurückgeholt wurde.
So wie fast jeder andere Garten ist dieser Ort mit dem Blick über die anliegenden Felder ein nach und nach geschaffener „Paradiesgarten“ geworden. Auch wenn es dafür keine „offene Gartentür“ gibt.
Ok, hin und wieder bieten wir Schnittkurse mit Johannes Boysen an und überraschen flanierende neugierige Augen mit einer persönlich angesprochenen Einladung mal unsere „Projekte“ anzuschauen. Oder den einen oder andern Tipp mitzunehmen, welcher Apfelbaum der richtige wäre.
Wer sich durch den einen oder anderen Apfelbaum einen eigenen „Lust- oder Genussgarten“ schaffen möchte, sollte sich – wie eigentlich bei allen zu kaufenden Pflanzen – zunächst ein paar Gedanken über das warum, wie und wohin machen und nicht gleich beim sogenannten „Schnäppchen“ Angebot oder durch das Foto-„Etikett“ verführen lassen.
Das hatten wir schon vor sehr langer, langer Zeit und dann gelingt es auch nicht mit dem paradiesischen Wünschen.
Persönlich verlasse ich mich bei so einer Entscheidung grundsätzlich auf regionale Baumschulen, um sicher zu sein, dass auch über viele Jahrzehnte ausgewählte Obstgehölze wachsen blühend fruchtend und sich im Garten weiterentwickeln können.
So ein Malus (Apfel) könnte schon bis zu 100 Jahre „alt“ werden, obwohl sie durchschnittlich nach 10 -30 Jahren im Ertrag nachlassen. Bevorzugt wurden von uns alte, bewährte und wie gesagt regionale Sorten ausgewählt.
Und wer weitestgehend auf Pflanzenschutzmittel verzichten möchte, sollte dazu noch robuste, unempfindliche Sorten wählen. Gerade der historische Obstbau mit seinen Tausenden von Sorten bietet reichlich genug Auswahl für alle Bedürfnisse des Standortes und in der Symbiose Mensch.

Beste Voraussetzung, für die Gesundheit eines Apfelbaumes ist eigentlich immer der richtige Standort. Es muss nicht den ganzen Tag die Sonne scheinen, halbschattige Plätze werden durchweg gut angenommen. Und wer zu viel Schatten hat, findet auch seinen Baum dafür.
Allerdings gibt es im sogenannten Dauerschatten größerer Bäume leider mehr Stress als Apfel. Der Boden sollte nicht trocken und nährstoffarm sein. Aber was bedeutet das genau? Wer über humosen oder fruchtbaren lehmigen Sandboden verfügt, findet in jedem Fall geeignete Obstbäume dafür. Sollten zuvor Äpfel oder andere Pflanzen aus der Familie der Rosaceae am Pflanzstandort gestanden haben, wird es allerdings schwer, für den „Gartenneuling“ richtig Fuß zu fassen.
Warum ist das so? Weil genau hier im Pflanzbereich die lebensnotwendigen „Botenstoffe“ nicht mehr verfügt sind wird, um ein weiteres rosiges Wachstum zu sichern. Das kann bis zum Ende der Rosenstöcke führen. Da hilft auch kein großzügiges Austauschen des Bodens mehr. Einfach ein paar Meter – wenn möglich – weiter entfernt verpflanzen.
Fazit: Wer gärtnert, grübelt nicht. Zu säen, zu pflanzen und mit den Händen in der Erde zu wühlen hat in der Tat „meditativen“ Charakter.
Wenn wir kleine grüne Setzlinge quasi in neu angelegten Beeten versenken, den frischen Duft von geschnittenem Gras und Kräutern schnuppern oder selbst gepflückte Erdbeeren naschen, löst sich nachweisbar Hektik und Sorgen schnell in Wohlgefallen auf. Das Neue (oder eher uns bisher Unbekannte) Gardening ersetzt den Klassiker Gartenarbeit total, und ist nebenbei noch ein Erlebnis für alle Sinne. Wahrscheinlich ist sie deshalb eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen.
Zwei Drittel aller Deutschen jäten, graben und harken, ein Drittel sogar häufig. Wer sich hier vor Ort umsieht, um nur allein Blumen und Pflanzen anzuschauen – spürt zusammen mit den Naturgeräuschen – bereits Entspannung pur. Sich beim Gärtnern in der Natur ungezwungen bewegt baut nachweisbar Stress und Ängste ab und sorgt unweigerlich für gute Laune, Zufriedenheit und Gelassenheit. Gärtnern erdet und wer auf dem Balkon, Terrasse oder im Garten die Möglichkeit hatte, hat davon in dieser Zeit reichlich Gebrauch gemacht und ist hinreichend mit dafür durch die Natur belohnt worden.
Klar, GÄRTNERN macht glücklich, belebt & erdet!
John Langley & Petra Schweim vom #Appelbarg
Danke für so wahre, tiefsinnige Gedanken über das Gärtnern im allgemeinen und auf dem Appelbarg an John und Petra!
Da wird mir ganz warm ums Herz und ich freue mich auf den Frühling, auf das erste Grün und auf Buddeln in der Erde. Dabei werde ich daran denken, wie glücklich diese Freiheit im Garten macht.
In grüner Verbundenheit
Petra
Gehölze – Naturgartens “Appelbarg”
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Gemeine Heckenrose, Hundsrose – Hagebutte (Rosa canina)
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Fliederbeere / Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
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Schlehe / Schwarzdorn (Prunus spinosa)
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Pfaffenhütchen / Gemeiner Spindelbaum (Euonymus europaeus)
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Eingriffeliger Weißdorn (Crataegus monogyna)
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Gemeine Hasel (Corylus avellana)
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Feld-Ulme (Ulmus minor)
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Hainbuche (Carpinus betulus)
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Bocksdornartiger Kreuzdorn (Rhamnus lycioides)
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Gelber Hartriegel / Kornelkirsche (Cornus mas)
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Vogelbeere / Eberesche ‘Fingerprint’ (Sorbus aucuparia)
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Faulbaum / Pulverholz (Rhamnus frangula)
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Speierling (Sorbus domestica)
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Zimtahorn – Acer griseum
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Mispel – Mespilus germanica
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Bienenbaum – Euodia hupehensis
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Dreiblättrige Orange – Poncirus trifoliata
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Gebänderte Roßkastanie – Aesculus hippocastannum
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Gewöhnlicher Blasenstrauch – Caragana arborescens Walker’
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Locken-Esche – Fraxinus excelsior ‘Crispa’
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Schwarze Maulbeere – Morus nigra
ich habe kürzlich Hinweise auf “Pflanzen im Schatten der Bäume” gesehen , kann sie aber nicht wiederfinden–bitte geben Sie mir einen Hinweis—Lothar Hogreve