LIEBLINGSPFLANZEN: MEINE 10 BESTEN PFLANZEN FÜR DAS STAUDENBEET
Ich werde jetzt mal absurd 🙂 ; Stell dir vor, Pflanzen hätten keine Blütenfarben! Undenkbar, oder?
Das Interesse der Gartenenthusiasten würde schnell nachlassen. Die Gartenmärkte würden keinen Umsatz mehr machen.
Kein Liebäugeln mit verführerisch leuchtenden Blüten. Keine Impulskäufe beim Vorbeischlendern an den Verkaufstischen.
Aber Menschen schwärmen nun mal, wenn sie schöne Blüten von zweifabenene Lupinen oder gefüllten feuerroten Pfingstrosen anleuchten!
Das verstehe ich. Farben sind toll. Wenn wir sie sehen, haben wir eine Vorstellung und kombinieren vielleicht schon in Gedanken. Farbige Blüten locken uns magnetisch an, wie Schmetterlinge oder Bienen.
Aber Farben sind nicht alles! Pflanzen bieten mehr!
Vielleicht sind dir schon mal schöne Kombinationen im Schatten aufgefallen. Die wirken oft aufgrund der verschiedenen Blätter, die spannungsreich kombiniert sind. Gräser für den Schatten können mit schönen Laubschmuckpflanzen, wie Funkien, Lungenkrut oder Christrosen kombiniert werden. Mit unterschiedliche Blütenformen oder Wuchsformen können fantastische Bilder erzeugt werden. Auf den unteren Fotos findest du den Beweis!
Du möchtest mehr Informationen? Weiter unten liest du, wie du die perfekte Größe, Lage und Form für dein Staudenbeet im Garten findest.


Bilder oben: IGA Rostock 2003, Staudenpflanzung Gräsergarten (P.Pelz) ; Farbe ist wichtig aber auf dem Schwarz Weiß Bild lässt sich deutlich die Wirkung der verschieden große Blüten (auch Grobes gegen Feines) und unterschiedliche Formen erkennen. Alles ganz ohne Farbe.
Nachfolgend möchte ich dir wesentliche Aspekte von Pflanzen nennen, die für eine gelungene Pflanzung wichtig sind.
Deshalb achte auf:
Äußere Merkmale:
- Farbe der Blüten (gibt es unzählige Farben in Schattierungen)
- Form der Blüten (Rispen, Kugeln, Schleier, Korbblüten usw.)
- Laubfarbe (verschiedene Grün-Töne, Silbertöne aber auch Rot- und Bronzetöne)
- Laubform (rund, länglich, oval usw.)
- Struktur der ganzen Pflanze (schmal aufrecht, breit überhängend, kuglig usw.
Qualitätsmerkmale:
- Dauerhaftigkeit, Langlebigkeit der Art
- Regenerationsvermögen (ob sich die Pflanze immer wieder erneuert)
- Standortamplitude (das Spektrum verschiedener Standortbedingungen Bsp. von trocken bis feucht, von sonnig bis schattig)
- Länge der Blütezeit
- Laubattraktivität (möglichst lange vom Austrieb bis zum Absterben)
Ja, es ist eine Menge „Holz“ und du kannst es dem kleinen Pflanzentopf in deinem Einkaufskorb nicht ansehen. Vielleicht sehen diese (wertvollen) Pflanzen im Topf erst mal nach nichts aus. Haben keine so tolle Blüte auf dem ersten Blick.
Die wahren Qualitäten schlummern im Topf.
Ihr Wert wird offensichtlich, wenn sie sich im Garten auf einmal prachtvoll entwickeln und dir über lange Zeit Freude machen.
Wäre es nicht schade, diese wertvollen Eigenschaften zu missachten? Verschenktes Potential!
Am Ende sind diese Eigenschaften genau das “Zünglein an der Waage”, weil so eine Pflanzung funktioniert. Sie ist nicht nur schön, sondern auch vital und pflegeleicht.
Seit 1993 beschäftige ich mich mit Pflanzen und deren Verwendung in den Gärten. Ich persönlich liebe es, wenn die Flächen größer sind. Ich mag diese flächig überbordenden Pflanzengruppen, in die ich am liebsten abtauchen würde. Pflanzen die so gepflanzt werden, müssen gute Eigenschaften (Langlebigkeit, lange Blühzeiten, gesundes Laub usw.) haben.
Deshalb weiß ich, auf die richtigen Pflanzen kommt es an.
Bild unten: Waagerechte Strukturen der Schönaster (Kalimeris incisa Madiva), streng aufrechten Blütenkerzen der Mexiconessel (Agastache Hybr.) und das weich überhängende Pfeifengras (Molinia arundinacea) schaffen einen spannungsreichen Strukturkontrast

Meine 10 Lieblingspflanzen
Eigentlich habe ich mehr als 10 Lieblingspflanzen. Aber die Pflanzen, die ich hier vorstelle, verwende ich immer wieder. Ich möchte sie dir deshalb ans Herz legen. Sie sind sie wahre Schätze. Warum? … das erkläre ich dir in der Beschreibung.
In meiner neuen Garten App Pflanzenreich habe ich verschiedene Filter angelegt. Ein Filter heißt “Meine Lieblingspflanzen”. So findest du unter mehr als 4000 Gräser, Stauden und Farnen, die Pflanzen, die ich seit Jahren erprobt habe.
Schau einfach mal in der Pflanzenreich-App vorbei. Für einen Tag kannst du die Garten App kostenlos verwenden. (Klick auf das Bild)

1. JAPANWALDGRAS – HAKONECHLOA MACRA
Ein wichtiges Gras ist das Japanwaldgras. Sein unglaublich elegant weicher Blattschopf säumt Wege und Kanten.
Ich liebe dieses Gras, weil es so unkompliziert und robust ist. Es ist ein Kandidat für die moderne Gartengestaltung mit Gräsern. Sein später Austrieb wird mit Frühlingsanemonen und Traubenhyazinthen überspielt. Dann aber behält das Gras seine Form bis zum Frühjahr.
Standort: Freifläche, Gehölzrand nicht zu trocken.
Größe: 50 cm; Blüte: grün, VII–VIII

2. SCHÖNASTER – KALIMERIS INCISA `MADIVA`
Nie enttäuscht wurde ich von der Schönaster. Robust, überaus reich und lange blühend wächst sie in perfekter dichter, kugeliger Form und ist dabei noch standfest. Da sie so dicht wächst, unterdrückt sie Unkraut.
Sie wächst am trockenen oder feuchten Standort, im leichten Schatten oder in der Sonne.
Standort Beet, Freifläche, Gehölzrand
Größe: 80 cm, Blüte: weißlich, VII–X

3. EULALIAGRAS – MISCANTHUS SINENSIS ´GRACILLIMUS´
Du suchst Gräser als Sichtschutz? Das Eulaliagras ist eine alte Foerster-Sorte. Es ähnelt einer Skulptur und ich habe es in meinem Garten wieder und wieder geteilt. Es kam bei uns selten zur Blüte. Jetzt blüht es allerdings aufgrund des sich ändernden Klimas. Mir gefällt die Eleganz, aufgrund der überhängenden grazilen Blätter. Trotz der zarten Wirkung, ist es imposant.
Standort: Freifläche, Beet
Größe: 160 cm, Blüte: silbrig, X–XI

4. JOHANNISWOLKE – ACONOGONON SPECIOSA
Diese Pflanze habe ich durch Wolfgang Oehme kennengelernt und das erste Mal auf der IGA in Rostock 2003 verwendet. Sie schiebt schon früh ihre Massen in die Höhe und ist die Großstauden mit der frühesten Blüte.Sie bildet imposante Büsche und kann wie ein Strauch verwendet werden. So ist sie als Sichtschutz gut geeignet. (siehe Foto im Hintergrund der Salbei)
Standort: Freifläche, Beet
Größe: 180 cm; Blüte: weißlich, IV-VI

5. INDIGOLUPINE – BAPTISIA AUSTRALIS (UND HYBRIDEN)
Aus der Prärie stammt die langlebige Indigolupine oder auch Färberhülse. Sie kann imposante kuglige Büsche bilden und ist ein Solitär im Staudenbeet. Ihre herrlich blaue Blüte ist mir im Mai immer sehr willkommen. Gern verwende ich diese anspruchslose Staude zusammen mit Pfingstrosen, Euphorbien oder dem Röhrenstern, die zu einer ähnlichen Zeit blühen.
Standort: Freifläche trocken bis frisch
Größe: 120 cm; Blüte: grün, V–VI

6. PRÄRIEAMPFER – PARTHENIUM INTEGRIFOLIUM
In der einer süddeutschen Gärtnerei hatte ich im Mutterpflanzenquartier mal diese besondere nordamerikanische Pflanze gesehen. Ich wollte den Topf aufheben und hatte es schwer. Die langen Pfahlwurzeln waren tief in der Erde verankert. Tolle Pflanze dachte ich und habe sie mitgenommen. Ich verwende sie in kleinen Gruppen zu trockenheitsliebenden Pflanzen.
Standort: Freifläche, Beet, kann trocken stehen
Größe: 50 cm; Blüte: weiß, VII–VIII

7. DREIBLATTSPIERE – GILLENIA TRIFOLIATA
Die zarte Dreiblattspiere ist robuster, als man denkt. Größere Blüten von Pfingstrosen oder Zier-Lauch werden mit lockeren Blütenrispen und grazilen Blättern umgarnt. Sie wächst langsam ist aber sehr dauerhaft. Das Herbstlaub verwandelt sich in ein leuchtendes Orange.
Standort: Gehölzrand, Freifläche, nicht zu trockene, humose, leicht saure Böden
Größe: 60 – 80 cm
Blüte: weiß, VI–VII

8. AROMATISCHE ASTER – ASTER OBLONGIFOLIUS ´OKTOBERSKIES´
Diese schöne Aster pflanzte ich in meinen Garten. Durch den schnellen und dichten Wuchs wirkt sie wie in Schutzschild gegen Unkraut. Wir grenze an eine Schafweide und kämpfen gegen Disteln. Der dichte Wuchs macht es leichter dagegen anzukommen.
Sie trägt im Herbst leuchtend lavendelblaue Blütenpracht mit aromatischem Duft. Insekten fliegen drauf…
Standort: Freifläche, Beet
Größe: 50 cm, Blüte: rosa bis lavendelblau, IX–X

9. RÖHRENSTERN – AMSONIA TABERNAEMONTANA VAR. SALICIFOLIA
Der Röhrenstern ist ein Multitalent. Er ist robust hat schönes schmales Laub und blüht himmelblau im Frühjahr. Das Laub sieht bis zum Herbst gut aus. Weil läuft der Röhrenstern zur Höchstform auf. In einem wirklich knallgelb leuchtet die ganze Pflanze und ist deshalb ein toller Partner zu herbstblühenden Stauden, wie Astern, Anemonen oder Gräser.
Standort: Freifläche, Gehölzrand eher frisch
Größe; 120 cm; Blüte; blau V-VI

Diese hübsche Präriestaude mit frischgrünem filigranem Laub wirkt wie ein Schleierkraut nur kompakter.
Sie blüht sehr lange und verträgt viel Trockenheit. Deshalb ist sie die ideale Begleitstaude auf trockenen Böden. Im Winter behält sie ihre Form und sorgt für eine schöne Wintersilhouette.
Standort: Freifläche trocken
Größe: 50 cm; Blüte: weiß, VI–VIII
Finde die perfekte Größe, Lage und Form für dein Staudenbeet im Garten
Es gibt nicht den „richtigen“ Weg ein Beet im Garten anzulegen. Denn jeder Garten ist per se ein Unikat und die Menschen die darin leben, erst recht.
Auf deinen ganz persönlichen Geschmack kommt es an. Achte nicht darauf, was dein Nachbar pflanzt oder was in einem Garten-Magazin gerade modern ist.
In diesem Artikel stelle ich dir viele Fragen (ich hoffe, ich nerve nicht). Es sind Fragen, die du dir selbst beantworten solltest, wenn du den richtigen Platz für dein Staudenbeet im Garten suchst. Es soll helfen, das deine Idee zu dir und deinem Garten passt.
„Es ist unwahrscheinlich, dass du deinen Gartentraum verwirklichst, wenn du dir nicht sicher bist, was dein Traum eigentlich ist.“

Foto: Ferdinand von Luckner
Oben: Hier kommt Natur ins Haus. Der Garten muss ganzjährig wirken. Die gezielte Pflanzenauswahl ein Muss.
Gib deinem Beet eine Aufgabe, dann findest du den richtigen Platz im Garten:
- Möchtest du etwa mit ein paar Stauden, Gräser oder Gehölzen einen kleinen Platz am Eingang oder an der Treppe schmücken?
- Soll ein Staudenbeet im Vorgarten dein tägliches Highlight sein, wenn du kommst und gehst? … oder deinem Haus eine besondere Note verleihen 🙂
- Oder möchtest du nach einem langen Arbeitstag in ein wogendes Blütenmeer eintauchen und dich vom Tagesstress erholen?
- Willst du am Sitzplatz beim abendlichen Glas Wein oder morgendlichen Sonntagsfrühstück von schönen Blüten umgeben sein und Schmetterlinge beobachten?
- Willst du mehr Privatsphäre und einen blühenden Sichtschutz mit Stauden und Gräsern pflanzen? (damit du deinen stressigen Nachbarn nicht ständig grüßen musst)
- Soll eine Rabatte die langen Wege oder Einfahrten flankieren?
- Möchtest du einen blühenden Raumteiler, weil du einen großen, unübersichtlichen Garten hast? Ein Inselbeet ist von allen Seiten zugänglich.
- Möchtest du das Beet zu jeder Zeit aber vor allem im Winter sehen, weil der Raureif die Gräserspitzen so schön kringelt? Das arbeiteten in der Küche und oder am Computer ist vielleicht leichter, wenn du eine Pause einlegst, aus dem Fenster blickst während sich die Blumen oder Gräser im Wind wiegen.
- Bist du ein Pflanzensammler und brauchst ein Beet zum Beobachten deiner Pflanzenschätze?
- Ganz generell… was ist der besondere Ort in deinem Garten und wo macht er dir am meisten Spaß?






Bilder oben: Diese Zeichnungen sollen dir zeigen, wo und wie ein Beet im Garten den richtigen Platz finden könnte. (Diese Zeichnung haben wir angefertigt, um dir Möglichkeiten aufzuzeigen)

Bild oben: Eine moderne Terasse mit schmalen Pflanzbeeten; Hier müssen die Pflanzen sorgfältig ausgewählt werden, da es aufgrund der knapp bemessenen Fläche keine Vielfalt geben kann. Was hier wächst, mus das ganze Jahr eine gute Figur machen.

Bilder oben und unten: Mediterrane Gärten können ein Thema für den ganzen Garten sein. Die Bepflanzung ist nicht dicht und sorgt durch die Kiesauflage für mediterrane Natürlichkeit. Wege ergeben sich und auch ein Sitzplatz lässt sich hier eher “spontan” einordnen.

Dein Ideal muss zu den Gegebenheiten passen
Deine Ideen werden gelingen, wenn du sie mit den Gegebenheiten abgleichst und dich mit ihnen auseinandersetzt. Hol das Beste aus den Bedingungen raus. Achte auf das Besondere in deinem Garten und hebe es hervor. Du kannst mit der Lage des Beetes den Blick gezielt lenken oder genauso etwas Unschönes (vielleicht ein Gerümpelhaufen auf dem Nachbargrundstück) kaschieren.
Wenn Du noch nicht sicher bist, wo dein Beet am besten wirkt, dann stell dich in den Garten, auf die Terrasse oder sieh aus dem Fenster.
Beantworte dir hierzu folgende Fragen:
- Welche Farben liegen dir besonders (weißer Garten, farbenfroher mehrfarbiger Garten usw.)
- Liebst du es üppig, mediterran oder modern und minimalistisch? Und wie würden diese Vorlieben zur Umgebung passen?
- Wann soll dein Garten am schönsten sein? Reicht eine kurze, aber spektakuläre Frühlings- oder Sommershow oder möchtest du einen Garten, der vom Frühling bis zum herbstlichen Finale gut aussieht?
- Wie ordnet sich des gesamten Gartens in die Umgebung ein? Das heißt; Was umgibt ihn? Wie sind die Grenzen? Gibt es Besonderheiten, die du stärker hervorheben möchtest oder (mit Pflanzen) lieber verdecken solltest.
- Hat dein Beet einen Hintergrund und wenn ja welchen? Denke an die Gartenfotos, die Du in Büchern und Zeitschriften manchmal siehst. In fast allen Fällen steht etwas hinter der üppigen Blumenpracht – ein Zaun, eine Stein- oder Backsteinmauer, eine dunkelgrüne Hecke oder eine Masse von Sträuchern oder Bäumen. Diese Hintergründe verhindern, dass dein Auge durch die Landschaft wandert. Es ist ein Fester Rahmen, wie bei einem Bild. Stattdessen konzentriert sich der Blick auf die Pflanzung. Sollte die Grenze unansehnlich sein, kannst Du einen einfachen Zaun aufstellen, eine Hecke oder hohe Stauden pflanzen.

Bild oben: Ein opulentes Stauden-Beet in geschwungener Linie wirkt natürlich und bildet einen spannenden Kontrast zu den strengen Hecken im Hintergrund. Ich liebe dieses Prinzip von “Ordnung und Chaos”, da es eine ungeheure Spannung hervorbringt.

Bild oben und unten: Oft braucht es gar nicht viel um mehr Natürlichkeit in den Garten zu bringen. Kleine aber sorgfältig bepflanzte Beete um den Sitzplatz, lösen die moderne geradlinige Wirkung auf.


Bild oben: Klassische Gartenanlagen mit Hecken eingefasst wirken vorrangig durch die Struktur, durch die Umgrenzung. Hier wurden die Beete mit einfarbigen Salbei (einjährig) bepflanzt. Denkbar sind auch Stauden, Gräser oder Gemüse. Also es gibt zig Varianten.
Die optimale Größe festlegen und den richtigen Maßstab finden
Wähle den richtigen Maßstab des Beetes. So passt es proportional in die Umgebung. Das bedeutet; ist der Garten klein, sollte das Beet zwar immer noch großzügig aber im Maßstab passend zur Gesamtfläche ausgelegt sein. Ein großes Grundstück bietet in Bezug auf die Ausweitung mehr Möglichkeiten. Es sollte großzügiger bemessen sein, damit es wirkt.
Ich kenne Kunden, die haben mit einem kleinen Beet an einem sonnigen Ort begonnen und waren erstaunt, wie schnell sich der Raum mit Pflanzen oft Mitbringsel füllte. Der Platz wurde irgendwann knapper. So fügten sie immer mehr Platz hinzu, zu Lasten der Rasenfläche. (Das kennt auch mein Mann… ) Das wiederholte sich über lange Zeit und so wurde das Beet schrittweise größer. Wenn auch du mit der Gestaltung zufrieden ist, ist an dieser schrittweisen Herangehensweise nichts auszusetzen.
Für Jemanden, der vielleicht am Anfang steht, ist es nach meiner Erfahrung besser, klein anzufangen. Später kann man noch expandieren, wenn Zeit und finanzielle Mittel es erlauben. So ist es nicht gleich so anstrengend und herausfordernd. Das Ziel sollte ja sein, Spaß zu haben und sich nicht die Haare zu raufen, weil man es nicht bewältigt.
Natürlich ist es ideal wenn du es schaffst, von vornherein das Beet zu planen. So ist es eher stimmig und harmoniert mit den Proportionen deines Gartens. Entwirfst du von Grund auf neu, achte darauf, das Beet nicht zu schmal anzulegen. Manchmal gibt es die Fläche vielleicht nicht her. Wenn du es dir aber aussuchen kannst, sollte dein Border entlang der Grundstücksgrenze mindestens 1.20m tief sein. Ein Laufstreifen von ca. 0,5m entlang der Grundstücksgrenze hilft dir, die Hecke zu schneiden.
Ansonsten finde ich persönlich größere Beete wirkungsvoller als kleine, da sie sich einfach eindrucksvoller bepflanzen lassen.
Ich liebe es zum Beispiel auf Rasen zu verzichten und stattdessen alles zu bepflanzen. Wenn allerdings Kinder im Haus sind, brauchst du sicher Rasen.
Mit großzügigen Pflanzungen, lässt sich der Garten modellieren und einteilen. Unansehnliche Stellen im Garten lassen sich entweder verdecken oder schöne Situationen hervorheben. Toll ist auch die Dynamik der Jahreszeiten. Die kann man intensiver erleben. Und nicht zu vergessen; Insekten und Bienen lieben Blüten und keinen Rasen. (der es künftig ohne Wasser sowieso schwer hat)
Übrigens; für die Pflege kann man kleine Pfade anlegen. Ich habe ein Beet mit 8m Tiefe und keinen Pfad angelegt. Ich komme dennoch überall hin, was ich aufgrund der pflegeleichten Bepflanzung kaum brauche.
Möchtest du mehr wissen? Dann sieh dir auch diese Artikel an:
Wie Du eine Oase aus Pflanzen erschaffst (auch wenn Du keinen großen Garten hast)

Bild oben: So perfekt und sorgfältig kann ein Sitzplatz umpflanzt sein.
Deine Wahl – gerade Kanten oder oder geschwungenen Linien
Gerade Linien oder formale Entwürfe, wie geometrische Standardformen (Quadrate, Rechtecke, Kreise) sind für eher modern oder klassisch angelegte Gärten. Sanfte Kurven und unregelmäßige Formen dagegen wirken entspannter, natürlicher und daher ungezwungener.
Wähle die Form, die zur Umgebung und zu deinem Empfinden passt.
Sei ruhig experimentierfreudig. Du kannst beides, geschwungen und formal miteinander kombinieren. So können beispielsweise Haus- und Terrassenkanten geradlinig sein und den Linien der Architektur entsprechen, während die Ränder entlang einer Grundstücksgrenze oder um eine Gruppe von Bäumen und Sträuchern herum mit den natürlichen Konturen des Grundstücks wellenförmig sind.
Ich wähle in Hausnähe meist formale Formen, wie einen winkliges Beet um eine rechteckige Terrasse oder das parallel verlaufende Beet zu einer Hauszufahrt. In kleineren Gärten rate ich generell dazu, formaler zu bleiben. Im ersten Moment sehen formale Entwürfe sehr streng aus. Jedoch ich finde den Kontrast zwischen der Strenge der Formen, wie Terassen, Hecken, Mauern oder Pergolen zu den überbordenden Staudenbeete ungemein reizvoll.
“Diese erzeugte Spannung zwischen “Ordnung und Chaos” und ist für mich das Salz in der Suppe.”
Plötzlich wirkt der Garten nicht mehr so streng, denn es scheint, als würde die ordnende Struktur, die wilde Bepflanzung darin zähmen. Verstehst du was ich meine?
In einem größeren, landschaftlich geprägten Grundstück sind geschwungene Beete passender. Sie fügen das Beet durch die harmonischen Linien optimal in die gesamte Umgebung ein. Möglich sind geschwungene äußere Beetkanten oder ein geschwungener Weg der durch die Pflanzung führt.

Bild oben: Entlang von breiten Wegen können Beete mit schönen Pflanzen, ein Gegengewicht zu dem vielen Beton oder ausladenen Steinflächen bieten.
Bild unten: Kleine blühende Pflanzeninseln flankieren die Wege. Sie lenken den Blick und führen geschickt in andere Gartenteile.

Bild unten: Mein alter Garten in Biederitz hatte kaum Rasen. Ein schmaler Weg führt durch den Garten zu einem weiteren Sitzplatz. Begleitet von Japanwaldgras, das als Einfassung gepflanzt wurde.

Foto: Ferdinand von Luckner
Bild unten: In einem Kundengarten ist alles mit üppigen Stauden und Gräser großräumig bepflanzt. Übrigens sehr pflegeleicht! (die Variante zum Eintauchen und Entspannen)


Fotos: Ferdinand von Luckner
Bild oben und unten: üppige Pflanzengruppen setzten kräftige Akzente.

DIE RICHTIGEN PFLANZABSTÄNDE FÜR STAUDEN
Geduld ist eine Tugend sagt man. Doch die meisten Menschen, die einen Garten anlegen, möchten so schnell wie möglich die volle Pracht.
Verständlich; ist es doch verlockend, enger zu pflanzen, um schnell die maximale Wirkung zu erreichen.
Aber es ist eine Gratwanderung. Einerseits soll man so dicht pflanzen, das sich die Fläche schnell schließt, andererseits soll das Beet nicht überfrachtet sein. Das enge Pflanzen hat nämlich viele Nachteile für den Fortbestand der Pflanzen.
Der richtige Pflanzabstand in deinem Staudenbeet sorgt innerhalb kürzester Zeit für eine vitale, geschlossene Pflanzendecke.
Welche Abstände letztendlich sinnvoll sind, wie du sie ermittelst und was passiert, wenn du zu eng pflanzt, das liest du in folgendem Abschnitt.

5 Dinge die du tun kannst, damit dein Beet schnell die maximale Wirkung hat
- Die meisten Pflanzen sind relativ klein, wenn du sie kaufst. Beim Pflanzen unterschätzt man sehr oft, was an Wuchskraft in ihnen steckt. Es ist ratsam sich zu erkundigen, wie groß sie wirklich werden und ihnen den erforderlichen Raum zum Wachsen zu geben. Beim Kauf kannst du auf Pflanzenetiketten die Endgröße ablesen.
- Eine Idee, wie du den richtigen Pflanzabstand ermitteln kannst ist; wenn eine Pflanze beispielsweise eine Breite von 60 cm hat, dann pflanze sie etwa 50 cm voneinander entfernt.
- Wenn du deine Stauden eher gruppierst, also Pflanzen derselben Art zusammen ins Beet setzt, können Sie sie näher zusammengepflanzt werden. So wird es schneller ein geschlossenes Gesamtbild.
- Eine andere Idee ist, die Pflanzen in einem weiteren Abstand zu setzten und größere Pflanzqualitäten auszusuchen. Die Pflanzen kosten zwar mehr aber das sparst du wieder, weil du weniger Pflanzen benötigst.
- Ein weiterer Trick besteht darin, kurzlebige Pflanzen zwischen langsam wachsenden, langlebigen Pflanzen zu platzieren. Pfingstrosen zum Beispiel; sie werden in ihrer endgültigen Größe 50-60 cm hoch und breit. Aber sie wachsen langsam und es kann einige Zeit dauern, bis sie diese Größe erreichen. Während du wartest, könntest du einjährige oder kurzlebige Pflanzen dazwischensetzten, wie das spanische Gänseblümchen oder eine andere schnell wachsende, kurzlebige Pflanze. Sie bieten schnell ein komplettes Bild, während sich die Pfingstrosen noch etablieren. Du kannst die Pfingstrose jedoch auch mit Stauden und Gräser unterpflanzen, wie mit dem Tautropfengras oder niedrigen Seggen.

Pflanzabstand im Staudenbeet: Wie weit oder wie dicht soll ich pflanzen?
Wie schon gesagt; es liegt in der Natur des Menschen, alles schnell zu wollen – einschließlich einer sich schnell entwickelnden opulenten Blütenpracht. Es ist also verlockend, diese hübschen kleinen Pflänzchen wirklich nahe zusammen zu pflanzen.
Aber ACHTUNG! In dieser Ungeduld liegt eine Gefahr!
Eigentlich dauert es bei Stauden und Gräser ja nicht allzu lange (vielleicht eine Saison), dann haben sich auch diese Pflanzen zur voller Pracht entwickelt. Die Pflanzendecke ist schnell geschlossen.
Achte beim Pflanzen in dem richtigen Abstand. Dann hast du lange Freude an deinem Beet.
Die Gefahr beim „zu dicht pflanzen“
Klar, bei anfänglich kleinen Pflanzen ist es möglich, in den ersten Jahren etwas dichter zu pflanzen. Aber sie müssten dann in Kürze wieder herausgenommen oder geteilt werden, um ihren Abstand zu korrigieren. Das macht ja keinen Sinn, oder?
Wenn Pflanzen zu eng gepflanzt werden, wachsen sie nicht optimal. Sie stehen in einem Wettbewerb um Licht und Wasser.
Wenn die Luft nicht richtig zirkulieren kann und die Pflanzen zwischen den Bewässerungen nicht austrocknen können, kommt es zu Pilzbefall. Wurzeln können verrotten und sobald die Pflanzen vom Stress geschwächt sind, ziehen weiterhin Insekten ein. Die Folge ist Totalverlust.
Die Gefahr beim „zu weit pflanzen“
Wenn Pflanzen zu weit gepflanzt werden, hat man schlicht gesagt, einen höheren Unterhaltungsaufwand. Unkraut macht sich breit und man hat ein Pflegeproblem. Eine geschlossene Pflanzendecke ist das Ziel. So trocknet der Boden nicht aus und es ist wie eine Art „lebendige Mulchschicht“.

Foto oben: Ferdinand von Luckner
Das kannst du tun, wenn du diese Stückzahlen nicht gewohnt bist
Hier noch mein Tipp für dich; falls dich die hohen Stückzahlen erschrecken.
Vielleicht hast du bisher mal eine oder höchstens mal fünf Pflanzen für deinen Garten gekauft.
Lege dir ein Beet an und kaufe dir die Pflanzen, die du für deine Idee brauchst. Vielleicht von jeder Sorte 3-5St. Dann lass die Pflanzen eine Saison wachsen. Wenn sie groß genug sind, teile sie einfach in kleine Teilstücke. So hast du Geld gespart und in einer Saison viele neue kleine Pflanzen erhalten, die du nun in größeren Gruppen verwenden kannst.
Wäre das was für dich? Du brauchst dafür nur eben mehr Zeit.
So teilst du Pflanzen
Du fragst dich, wie man Stauden teilt? Hier ein paar weitere Tipps:
- Heben Sie die Pflanzen vorsichtig mit einer Gartengabel an und arbeiten Sie von der Kronenmitte nach außen, um Wurzelschäden zu vermeiden. Schüttele den überschüssigen Boden ab, damit die Wurzeln gut sichtbar sind
- Einige Pflanzen, wie mein geliebtes Japanwaldgras Hakonechloa oder auch der Günsel Ajuga produzieren viele einzelne Pflänzchen, die einfach herausgezogen und neu gepflanzt werden können
- Kleine Pflanzen mit faserigen Wurzeln wie Purpurglöckchen Heuchera, Hosta und Elfenblume Epimedium können leicht angehoben und auseinandergezogen werden. Das ergibt so kleine Ballen, die du dann einfach einpflanzen kannst
- Große Stauden mit faserigen Wurzeln wie die Taglilie Hemerocallis erfordern zwei Gartengabeln, die hintereinander in die Krone eingesetzt werden. Verwenden diese als Hebel, um die Wurzelmasse zu lösen und in zwei Teile auseinander zu ziehen. Dann kannst du sie weiter teilen.
- In einigen Fällen kann ein scharfes Messer oder gar eine Axt erforderlich sein, um den Wurzelballen in zwei Teile zu spalten
- Pflanzen mit holzigen Wurzeln, bzw. Christrose Helleborus oder fleischigen Wurzeln bzw. Rittersporn Delphinium müssen mit einem Spaten oder Messer geschnitten werden. Ziel ist es, den Wurzelballen mit drei bis fünf gesunden Trieben zu erhalten
Die Nachbehandlung nach dem Teilen der Pflanzen
Pflanze die Teilstücke so schnell wie möglich wieder ein und gieße sie großzügig an. Damit sie es gut haben ? kannst du optional Gartenkompost oder einen anderen Boden – Verbesserer beimischen.

Foto oben: Ferdinand von Luckner
Richtiger Abstand für Stauden
Stauden sind in Sachen Abstand nicht gleich Stauden!
Eine Funkie kann zum Beispiel 50cm breit werden, während eine andere Sorte nur 30cm breit wird.
Jede Staude hat ihre eigenen Abstandsanforderungen.
Der richtige Abstand hängt von der jeweiligen Pflanze und ihrer endgültigen Wuchshöhe und Wuchsbreite ab. In den Katalogen der Gärtnereien und in den Büchern findest du oft sehr unterschiedliche Angaben zur Pflanzendichte.
Wenn du also ein Beet anlegen willst und dir eine maximale Wirkung wünschst, kommst du um das Wissen über die richtige Pflanzabstände nicht herum.
In der Bibliothek findest du die richtigen Abstände für dein Staudenbeet: KLICKE HIER

Häufige Fragen und Antworten zum Staudenbeet
Was sind Stauden?
Stauden sind schon per Definition ausdauernde Pflanzen. Diese Eigenschaft unterscheidet sie von einjährigen und zweijährigen Sommerblumen. Das Wort „Staude“ stammt von dem mittelhochdeutschen Begriff „stûde „und ist ein gärtnerischer Begriff für mehrjährige, krautige Blütenpflanzen, die jedes Jahr nach der Vegetationsperiode absterben um danach im Frühjahr wieder neu aus der Wurzel auszutreiben. Stauden können ganz unterschiedlich überwintern. So haben sie je nach Gattung und Art Rhizome, Knollen, Zwiebeln oder Ausläufer (Stolone).
Wie lange leben nun Stauden?
Das Lebensalter, dass Pflanzen im Garten erreichen können ist unterschiedlich. So gibt es kurzlebige und langlebige Stauden.
Diese Erkenntnis wird in vielen modernen Pflanzkonzepten genutzt.
- Kurzlebige Stauden versamen sich häufig und in vielen Pflanzungen nutzt man diese unkalkulierbare Dynamik, die man als kundiger Gärtner allerdings moderieren muss und kann. Viele moderne Mischpflanzungen arbeiten mit dieser Veränderung und kalkulieren die Dynamik mit ein. Allerdings benötigt diese sich ständig verändernde Pflanzung gute Sachkenntnis. Der Gärtnernde muss die Pflanzung moderieren. Die Sämlinge müssen erkannt werden um fachgerecht einzugreifen.
- Langlebige Stauden brauchen oft lang um sich zu etablieren. Einmal eingewachsen, können langlebige Stauden und Gräser bis 25 Jahre alt werden. Übrigens: Ideal sind Pflanzungen mit gleichen ausgewogenen Wuchsleistungen aus langlebigen Staudenkombinationen. Das entstehende Gleichgewicht erhält die Pflanzung lange Zeit stabil. Das macht eine Pflanzung natürlich pflegeleichter.
- Arten aus fernen Ländern sind nicht so häufig langlebig.
- Anspruchsvolle neue Züchtungen sind ebenfalls oft nicht so langlebig, labiler vor allem wenn die Ursprungsfarben abweichend sind. Das ist bei den vielen neuen Züchtungen der Purpursonnenhüte Echinacea Hybriden der Fall.
Welcher ist der richtiger Standort für langlebige Stauden?
Blütenstauden, die als langlebig gelten, entwickeln für zehn Jahre oder sogar bis 25 Jahren (wie bei Pfingstrosen) am selben Gartenplatz, ohne dass sie in irgendeiner Weise geteilt und umgepflanzt werden müssen. Es gibt leider wenig Literatur oder kaum Statistiken für ein durchschnittliches Lebensalter von Stauden. Die Faktoren, die die Langlebigkeit der Stauden und Gräser beeinflussen können sind vielschichtig. Klima- und Bodenbedingungen gehören dazu.
Wichtig ist und bleibt der richtige Standort im Garten! Schon bei der Gartenplanung muss man die Bedürfnisse der Pflanzen, den Boden und das Licht berücksichtigen.
Viele Pflanzen tolerieren zwar verschiedene Standortbedingungen. So blühen Taglilien Hemerocallis Hybriden oder Schönaster Kalimeris incisa sowohl in einem mäßig trockenen Beet, vielleicht sogar im lichten Schatten von Gehölzen als auch an einem frischeren Platz in voller Sonne. Wenn die Pflanzung jedoch über viele Jahre funktionieren und auch üppige Blütenpracht entwickeln soll, muss der Standort für diese langlebigen Stauden, dem Naturstandort möglichst nahekommen. Hilfreich sind dabei die Lebensbereiche. Sie geben eine wichtige Information zu den Bedürfnissen der Pflanze und wie man sie im Blumenbeet berücksichtigt.
Auch in unserer Garten-App Pflanzenreich
Welche Stauden sind langlebig?
- Balkan-Bärenklau – Acanthus longifolius
- Japan Herbst Anemone – Anemone japonica
- Wald-Geißbart – Aruncus dioicus
- Alpen-Elfenblume – Epimedium alpinum
- Storchschnabel – Geranium -Arten
- Stauden-Sonnenblume – Helianthus decapetalus
- Brandkraut – Phlomis russeliana
- Staudenpfingstrosen – Paeonia lactiflora
- Goldruten – Solidago Hybriden
- Taglilien – Hemerocallis Hybriden
- Eisenhut – Aconitum Arten
Welche Stauden sind kurzlebig?
- Gelbe Lerchensporn – Pseudofumaria lutea, Syn.: Corydalis lutea
- Kardendistel – Dipsacus sylvestris (zweijährig)
- Zwergiger Rittersporn – Delphinium grandiflorum
- Gewöhnlicher Natternkopf – Echinum vulgare
- Prachtkerze – Gaura lindheimeri
- Kronen Lichtnelke – Lychnis coronaria
- Gemeine Akelei – Aquilegia vulgaris
- Spornblume – Centranthus ruber
Wo kann ich ein Staudenbeet im Garten anlegen?
Die wichtigsten Faktoren ein Staudenbeet im Garten anzulegen ist neben dem gestalterischen Aspekt, der richtige Standort für die Pflanzen. Schließlich müssen sie gut wachsen, damit du dich später über einen pflegeleichten Garten mit üppigen Stauden, Gräsern freuen kannst.
Frag dich also:
- Wie sind die Lichtverhältnisse?
- Schatten
- Halbschatten
- Sonne
- Wie ist dein Boden?
- Sandboden, leichter Boden
- Humusboden
- Schwerer Boden, wie Ton oder Lehm
- Kalkboden
- Torfboden
Wie soll dein Staudenbeet aussehen?
Dein Staudenbeet sollte zu dir und zu deiner Umgebung passen. Sicher hast du eine Vorliebe und dich schon das eine oder andere Mal inspirieren lassen.
Deine Idee, wie dein Garten aussieht muss natürlich auch zu deiner Umgebung passen. Die Auswahl der Materialien und Ausstattung deines Gartes und ganz klar die Bepflanzung – alles muss gut zusammenpassen und harmonisch sein. Du kannst zwischen den folgenden Stilen wählen:
- Mediterraner Garten
- Bauerngarten
- Cottage Garten
- Präriegarten
- Steppengarten
- Gemüsegarten
- Rosengarten
- Schattengarten
- Waldgarten
Welche Größe soll ein Staudenbeet haben?
Die Größe des Staudenbeetes lässt sich individuell festlegen. Ein Richtig oder Falsch gibt es nicht. Vielmehr hängt die Größe eines Staudenbeetes von der gesamten Grundstücksgröße ab. Entscheidend ist auch, wieviel Zeit und der Kraft in den Garten und in das Staudenbeet investiert werden kann.
Es ist sowohl möglich ein kleines aber feines Staudenbeet am Sitzplatz in Haus Nähe anzulegen, als auch den Vorgarten als Visitenkarte des Hauses schön zu bepflanzen. Gärtnernde Menschen, die Spaß daran haben, würden sogar auf Rasen verzichten und den gesamten Garten mit Stauden, Gräser und kleinen Gehölzen bepflanzen. Wir nennen das SILENT ISLAND.
Wie dicht pflanze ich im Staudenbeet?
Wie dicht die Pflanzen im Staudenbeet gepflanzt werden ist abhängig von der Pflanzenart. So spielen bei der Bepflanzungsdichte, die zu erwartende Endhöhe, die Breite der Pflanze, der Ausbreitungsdrang und generell die Wuchsstrategie eine wichtige Rolle.
Man kann pro Quadratmeter durchschnittlich mit 5 -12 Pflanzen rechnen. Diese Anzahl ist abhängig von der Topfgröße und der Geduld die man hat. Klar kann man zunächst größere Abstände planen. Aber wenn sich die Pflanzflächen schnell schließen sollen, sollte man nicht allzu sehr an Pflanzen sparen. Ein schnelles Schließen der Pflanzflächen macht das Beet pflegeleichter. So spart man Zeit und kann den Garten eher genießen. Pflanzen einer Art kann man übrigens etwas dichter setzten, so erhält man schnell, schöne Pflanzengruppen.
Die richtigen, auf die Arten abgestimmten spezifischen Pflanzabstände sollten beachtet werden. Während ein zu weites Pflanzen den Pflegeaufwand erhöht, weil die Bodenflächen offen sind und sich Unkraut einstellen kann, kann ein zu dichtes Pflanzen, zur Verringerung der Langlebigkeit führen. Pflanzen können schneller vergreisen.
Staudenbeet – was ist das eigentlich?
Ein Staudenbeet im Garten ist ein Beet, an dem man viele Jahre viel Freude hat. Denn die Stauden und Gräser sind Pflanzen, die sich im Takt der Jahreszeit entwickeln. Sie treiben aus, wachsen, blühen, hin und wieder entstehen Samenstände, sie vergehen und ziehen wieder ein und verschwinden in der Erde, um im darauffolgenden Jahr erneut auszutreiben.
Diese Dynamik über all die Jahreszeiten lässt sich gestalterisch nutzen. So kann man den wunderschönen Austrieb der Stauden, wie Funkien oder Farne, Purpurglöckchen oder Gräser mit Zwiebelblumen, wie Narzissen kombinieren. Im Laufe des Jahres ist es ein Kommen und Gehen von Blüten, die mit schönem Laub wirken. Im Herbst färben sich einige Stauden, wie der Röhrenstern, der Scheefelberich, Bergenien und Gehölze, wie Kupferfelsenbirne oder Ahornarten in Gelb, Feuerrote oder Orange. Sie tauchen die Staudenbeete in leuchtende Farben. Indian Summer zu Hause! Später im Herbst beginnt das Sterben in Schönheit. Die Farbe verschwindet aus dem Laubwerk der Stauden und Gräser. Die arttypischen Strukturen treten nun in Erscheinung und zeichnen den Charakter der Pflanzen nach. Im Winter zaubert Frost und Raureif herrliche Wintersilhouetten.
Was sind nun also Stauden?
Stauden sind also mehrjährig, ausdauernd und krautig. Sie ziehen sich in den Boden zurück nachdem dieser Jahreszyklus abgeschlossen ist. Sie haben Wurzeln, Knollen (Rhizome) und Zwiebeln die in der Erde überwintern. Im neuen Gartenjahr beginnt alles wieder von Neuem.
Was gehört in ein Staudenbeet?
Stauden lassen sich toll miteinander und untereinander kombinieren, wenn sie von den Standortansprüchen her gut zusammenpassen. Auch die Formen und Farben sowie die Höhen sollten gut passen. Allerdings machen Gräsern, Zwiebelblumen, Rosen oder Gehölze die Kombinationen erst komplett. Derartige Zusammenstellungen in dieser schönen Allianz sind das „Salz in der Suppe“. Gehölze und Rosen sind oft höher und können das Staudenbeet gliedern. Sie sind das Rückgrat der Pflanzung. Gräser bringen naturhaften Charme und Leichtigkeit ins Beet und harmonieren mit den Blüten von Stauden, bilden jedoch auch wirkungsvolle Kontraste zu großen Blättern. Zwiebelblumen haben im Frühjahr und Frühsommer ihren blühenden Auftritt. Schon im zeitigen Frühjahr, wenn die Stauden und Gräser noch klein sind, sorgen sie für das erste frische Grün und für opulente Blütenfülle zwischen den gerade austreibenden Stauden. Nachdem die Stauden und Gräser größer sind, zeihen sie sich in die Erde zurück.
Ein Staudenbeet anlegen – Was passt zusammen?
Geht man systematisch vor, kommt man automatisch zu harmonisch zusammenpassenden Pflanzengemeinschaften im Beet. Grund hierfür, sind die gleichen Bedürfnisse und Anforderungen von Pflanzen an den jeweiligen Standort. Deshalb ist es sinnvoll hier zu beginnen.
Eine standortgerechte Pflanzenauswahl ist das A und o, wenn alles gesund und üppig wachsen soll und die Pflanzen sich wohl fühlen. Somit ist das Staudenbeet zudem auch pflegeleichter.
Ist der Boden mineralisch, durchlässig mit wenig Humusanteil, ist eine Staudenbeet mit Steppenpflanzen, wie Schafgarben, Steppensalbei, Reiherfedergräser oder Steppenwolfsmilch oder mit mediterranen Arten, wie Heiligenkraut, Ysop, Lavendel oder Bartiris eine Idee.
Ist der Boden frisch, humos und die Lage im Garten halbschattig, finden Stauden wie Japananemone, Prachtspiere, Farne, Astilben und Schattengräser ihren idealen Platz.
All diese Pflanzenarten passen also per se zusammen. Sie gehören zu bestimmten Plätzen mit bestimmten Standortbedingungen. Man kann nichts falsch machen, wenn man standortgerecht pflanzt und die Bedürfnisse der Pflanzen berücksichtigt. Dann passt alles mit allem immer perfekt zusammen.
Wie kann ich ein Staudenbeet anlegen?
- Das Anlegen eines Staudenbeetes beginnt mit einem guten Plan. Nachdem geklärt ist, wo das Beet im Garten angelegt wird (in welcher Größe und Form), wird das Beet ausgemessen und ein Grundlagenplan erstellt. Vorhandene Pflanzen, wie Gehölze, die in die Planung einbezogen werden sollen, müssen im Plan gekennzeichnet werden. Ebenso Schächte und Einbauten.
- Sinnvoll ist ein Pflanzplan. Er empfiehlt sich unbedingt. Da ein Pflanzplan komplett durchdacht ist, sind die Kombination von Stauden, Gräser, Blumenzwiebeln und Gehölze optimal und sorgen für ein immerwährend blühendes Staudenbeet. Auch die benötigte Stückzahl lässt sich mit einem Pflanzplan besser ermitteln.
- Nach dem Ausmessen des geplanten Staudenbeetes, wird der Boden unter die Lupe genommen. Gegebenenfalls ist eine Bodenverbesserung sinnvoll. Ein gut aufbereiteter Boden und auf die Pflanzen abgestimmter Boden, ist eine der wichtigsten Grundlage für ein schönes Staudenbeet. Ist der Boden in Ordnung und alles ist passend, muss nichts weiter getan werden.
- Nun wird gepflanzt! Der Pflanzplan wird maßstäblich auf das Gelände übertragen. Das gelingt mit dem Ausstreuen von Sand oder einfach mit einem Harkenstiel, indem man die Linien der Pflanzfläche in den lockeren Boden zeichnet. Die Pflanzen werden ausgestellt in den richtigen Pflanzabständen und nun wird gepflanzt. Die Pflanzen werden bis zum Wurzelhals in den Boden gebracht und fest angedrückt. Anschließend wird alles kräftig angegossen. Letzteres ist wichtig, um die Wurzeln mit Erde zu umschließen. So ziehen sie keine Luft und können nicht vertrocknen.
Wie oft soll ich ein Staudenbeet gießen?
Sind Stauden gut eingewachsen, dann sollte in der Regel nur bei extremer Trockenheit zusätzlich gewässert werden. Lieber einmal länger und dafür intensiver wässern, denn Pflanzen lassen sich erziehen.
Sie bilden ihre Wurzeln auf der Suche nach Wasser und Nahrung. Wässert man häufig und nicht so intensiv, bilden sich die Wurzeln der Pflanzen in den oberen Bodenschichten. Die Wurzeln gehen also nicht in die Tiefe. Trocknet der Boden mal aus, sind diese Pflanzen mit den oberflächennahen Wurzeln sehr viel mehr gefährdet, wenn es trocken ist. Die Pflanzen mit tief reichenden Wurzeln dagegen sind robuster.
Viele Gartenbesitzer sehen in einer automatischen Bewässerung die Lösung. Das ist für Pflanzen in der Urlaubsphase gut. Dann kann man sich nicht um den Wasserhaushalt der pflanzen kümmern. Als Dauerlösung richten schlecht eingerichtete Bewässerungsanlagen oft Schäden an. Denn besser für das Wachstum der Pflanzen ist es, sie aufmerksam zu beobachten und auf ihre Bedürfnisse zu achten. Man sieht einfach, wann man wässern muss. Ein Zuviel an Wasser ist ebenso schädlich wie ein Mangel.
Neu angelegte Pflanzungen mit noch kleinen, jungen Pflänzchen müssen öfter gewässert werden. Sie brauchen diese pflege, bis sie sich im Boden etabliert haben. In den folgenden Monaten nach der Pflanzung, sollte alle paar Tage (je nach Witterung, ca. alle 2 – 3 Tage) durchdringend gewässert werden.
Wie gieße ich mein Staudenbeet richtig?
Bodennahes Wässern ist gut für die Pflanzen. Das ist nicht immer so gut möglich. Ideal ist es aber das Wasser direkt auf die Erde zu bringen. Das Wässern Sie am Morgen oder Abend ist sinnvoll, da nicht so viel Wasser verdunsten kann.
Man sagt ja immer “Ein schöner Garten ist kein Zufall”. Das stimmt auch, denn er ist von vielen sorgfältig getroffenen Entscheidungen abhängig. Egal ob es ein großer oder kleiner Garten ist, am Ende gilt; es muss zusammen passen. Es lohnt sich also Gedanken in vielen Varianten zu machen.
Auf dem Papier tut es ja nicht weh 🙂 und der Winter ist lang!
Wenn du wissen möchtest, was du pflanzen kannst, findest du hier weitere Anregungen:
Zarte Gräser für den sonnigen Garten
Gartenpflanzen für den Klimawandel – so gärtnerst Du auf trockenem Böden
Klimawandel im Garten – so findest Du die richtigen Gartenpflanzen
Ich wünsche dir viele Beet – Träume!
bleib natürlich
Petra
PS.: Und wenn du dir ein neues Beet selbst anlegen möchtest, dann habe ich noch folgende Empfehlung für dich:

PS: Wenn du dir einen Garten wünschst, der „trockenheitstauglich“ und trotzdem üppig blühend ist oder du magst Rosengärten… dann wären vielleicht meine ONLINE KURSE etwas für dich.
In den beiden Kursen Sonnenflut und Rosenallianz zeige ich dir Möglichkeiten, wie dir dein Garten gelingt (egal wie heiß und trocken der nächste Sommer wird) oder wie du Stauden mit Rosen perfekt kombinierst.
Du wirst Schritt für Schritt geleitet und planst so dein eigenes Beet.
Worauf wartest du noch?
Hallo Petra,
es ist immer wieder ein Genuß, Deine Tipps zu lesen. Sie verleiten zum träumen..
Wir werden mit unserem Taglilien-Nachwuchs (gelb-orange-rot) ein zweites Beet mit etwa 12 qm anlegen. Zu den Taglilien wollen wir Rittersporn, Eisenhut, Hostas, Geranium phaeum, Reitgras ‘Karl Foerster’ und Pfingstrosen pflanzen. Aster ‘Mönch’ und Heliopsis helianthoides evtl. Akeleien…ich glaube, das ist schon zuviel!
Ich bin jedenfalls gespannt und freue mich, wenn es etwas wärmer wird.
Liebe Grüße und danke
Sabine
Liebe Sabine,
das hört sich auf jeden Fall ziemlich spannend an. Wenn man 5St./m² pflanzen würde… dann wären es ca.60 Pflanzen bei 12m². Es ist immer so schwierig sich zu beschränken. 🙂 Ja ich kenne das ja auch. Taglilien mag ich. Sie waren ja ein bisschen aus der Mode gekommen (finde ich jedenfalls). Auf alle Fälle danke ich dir für dein schönes Feedback und wünsche dir natürlich ein tolles Projekt. Liebe Grüße Petra
Liebe Petra,
so eine wirklich tolle Auswahl an ganz unterschiedlichen Beeten, wild und geordnet, geraderer geschwungen, exotisch, klassisch und wirklich wunderschöne stimmungsvolle, beeindruckende Fotos! Dieser Beitrag weckt wirklich Lust sofort ein großes, neues Staudenbeet anzulegen. Toll an den von Dir vorgestellten Beeten, finde ich das stimmige Gesamtkonzept Deiner Gärten, alles passt zusammen, es zieht sich ein roter Faden durch Alles. Mir gefallen Deine großen üppigen Beete mit Gräsern und hohen Stauden!
Vielen Dank für diesen fantastischen Anregungen!
Einen schönen Sonntag und liebe Grüße von der Ostsee
Marion
Liebe Marion,
freut mich von dir zu hören und noch mehr, das dir meine Arbeiten gefallen. Nach 27 Jahren habe ich einfach Lust mein Wissen weiterzugeben, in den Blogartikeln und auch in dem Online Kurs, der gerade entsteht.
Liebe Grüße an die Ostsee
Petra
Ich finde es ganz gut, dass du viele Anregungen gibst, über was man sich Gedanken machen kann. Mir ist auch total wichtig, dass der Ausblick mir nach einem Arbeitstag Entspannung verschafft. Wir bekommen nun eine Mauer aus Naturstein. Bei der Gartengestaltung ist mir wichtig, nicht auf den Öltank der Nachbarn zu schauen.
Lieber Manfred, Steine und Pflanzen sind doch eine schöne natürliche Kombination. Viel Erfolg bei deinem Vorhaben. Viele Grüße Petra
Hallo Frau Pelz, in der Zeitschrift “Das Haus” habe ich Ihren Artikel zu Beet-Ideen für die Zukunft gelesen und die Bilder genossen. Nun möchte ich wieder mal ein Staudenbeet, vollsonnig, neu gestalten. Eben mit trockenheitsverträglichen Stauden. Wir haben einen kleinen Garten ca. 250 qm. Vor einigen Jahren habe ich mir schon mal Hilfe durch eine Gartenarchitektin, Frau Orell, geholt, um den Garten neu zu gestalten. Im Großen und Ganzen ist das Konzept noch wie damals, aber wir haben den Garten etwas zurück gebaut. Ich habe mich von vielen Stauden zu Gunsten von Blühsträuchern verabschiedet. Die Gründe sind: Wir verreisen sehr gern und sind dann auch mal bis zu 2 Monaten unterwegs und das Alter (75 Jahre). Ich danke Ihnen für Ihre Garten-App. Darin werde ich mich mal vertiefen und schauen, ob ich selbst zu einer zufrieden stellenden Lösung für das Sonnenstaudenbeet komme. Ihre Pflanzungen sind sehr schön und farblich sehr harmonisch. Ich versuchs! Danke für die Anregungen. Es grüßt Sie herzlich – Anita Walser
Liebe Frau Walser,
vielen Dank für Ihre ausführlich nette Nachricht. Ich hoffe, Sie sind inzwischen fündig geworden und haben die richtigen Pflanzen gefunden. Ich weiss, die neuen klimatischen Bedingungen stellen alle Gartenbesitzer vor neue Herausforderungen. Viel Erfolg bei der Umstellung ihres Staudenbeetes. Mit freundlichen Grüßen Petra Pelz