Heidewitzka! Eine reichliche Ladung Endorphine bekommen Gartenenthusiasten dieser Tage. Gerade war es noch grau und schmuddlig. Auf einmal ist er da, der Frühling. Plötzlich überzieht ein zarter grüner Schimmer die krümlige Erde. Frische Pflänzchen schieben sich empor. Mal behutsam und zaghaft, ein anderes mal platzen die Blätter mit lauter Wucht hervor. … lauter kleine Frühlingswunder!
So manch einer fragt sich; was war das doch gleich wieder für eine Pflanze und durchstreift den Garten ungeduldig in der Hoffnung etwas Neues zu entdecken. Jede kleine Knospe, jeder frische Trieb lässt das Gärtnerherz höher hüpfen.
So erging es auch Sabine Pecoraro Schneider aus dem fränkischen Maintal. Sie teilt regelmäßig und voller Leidenschaft ihre Gartenliebe in den sozialen Medien. Das hat mich veranlasst, kurzentschlossen nach ihrem persönlichen Frühling zu fragen. Hier ist ihr kleiner Gastartikel.

Hallo liebe Leser des Blogs Design natürlich,
mein Mann Reinhard und ich sind ein Team, wenn es um den Garten geht. Seit Herbst 2010 können wir als Autodidakten unsere Garten-Leidenschaft hier ausleben. Das Frühjahr ist für uns beide besonders reizvoll und spannend: was ist durch den Winter gekommen, welche Staude verbirgt sich hinter dem Austrieb? Fast täglich machen wir einen kurzen Rundgang und sind immer wieder überrascht, was die Natur hervorbringt und wie vollendet das Timing ist…. In unserem Garten, der über den Winter komplett im Schatten liegt, kommt alles mit Verzögerung und dann gibt es kein Halten mehr. Das Weinbauklima lässt den Garten förmlich explodieren! Ich bin wirklich dankbar, dass wir beide diese Leidenschaft teilen!
Liebe Grüße
Sabine Pecoraro Schneider
Ein neuer Garten im milden Weinbauklima
Unser Grundstück im unterfränkischen Maintal, liegt in einer klimatisch begünstigten Zone. Im Winter befindet er sich der Garten im Schatten des Wohngebäudes. Ab Februar locken uns dann die ersten Sonnenstrahlen nach draußen und wir können es kaum erwarten. Bei einem Gartenrundgang erfreuen wir uns an den ersten Schneeglöckchen, Krokussen und anderen Zwiebelblumen und an den frisch austreibenden Blättern der Stauden. Die ersten von ihnen schieben sich im März ans Tageslicht.
Ich möchte Sie einfach mitnehmen, auf meinen kleinen Frühlingsrundgang durch den Garten…

Bild oben: Wie kleine Zipfelmützen schieben sich die Blätter der kleinen Schlüsselblume Primula veris nach oben. Man sieht ihnen nicht an, dass sie bald blühen werden.



Bild oben: Manchmal steht selbst der Gartenkundige fragend davor; dann beginnt das Rätselraten……….was kommt denn da??
Bild links: Ist das Bronzefenchel Foeniculum vulgare Atropurpurea oder doch Liebstöckel Levisticum officinale?? Beim nächsten Rundgang wird das sicher klarer.


Bild oben: Wer würde hier an das Knollen- Brandkraut Phlomis tuberosa denken…. Zugegeben Knollen Brandkraut.. kein so toller Name für eine schöne Gartenstaude. Mit ihren hell violetten quirlförmigen Blüten erfreut sie uns jedes Jahr aufs Neue.

Bild oben: hier treibt der Blaustern Scilla bifolia seine schmalen Blätter aus. Obwohl diese kleine Zwiebelblume mit 10 cm Höhe ein Zwerg ist, verbreitet er sich willig und teppichartig. Diese Teppiche entfalten im März eine ungeheure Strahlkraft in leuchtetem Blau.



Bild oben: Der Chinesische Engelwurz Angelica dahurica ist eine Besonderheit im Garten. Er ist ein Gigant unter den Doldenblütlern, denn er wird 1.80m hoch und blüht mit weißen Doldenblüten, die auf oft rötlichen Stielen sitzen.

Bild oben: Diesen Alant Inula hat mir eine liebe Gartenfreundin geschenkt. Immer wenn ich diese Pflanze betrachte, erinnere ich mich daran.


Bild oben: Auch Bergenien Bergenia cordifolia Hybriden färben sich oft. Im Herbst und Winter nehmen die Blätter oft einen rötlichen Farbton an … und auch der Austrieb neuer Blätter ist meist rötlich. Das ist ein schönes Leuchten im Frühling, besonders in der Sonne .
