Warum sind diese eleganten Liliengewächse nur so selten? Dabei gehört die Gattung Erythronium zu den schönsten Frühlingsboten. Als Waldbewohner, wachsen sie auch in den Gärten vorzugsweise im Halbschatten oder Schatten. Dort benötigen sie humusreiche, frische und leicht schwachsaure Böden. Fühlen sie sich im Garten wohl, verwildern und verbreiten sie sich durch Brutzwiebeln und Selbstaussaat. Ideale Blühpartner sind andere Geophythen wie Traubenhyazinthen (Muscari), der Lerchensporn (Corydalis) oder frühblühende Stauden wie die Christrosen (Helleborus). Besonders edel und elegant wirken die Pflanzen zwischen frisch austreibenden Funkien (Hosta) oder Farnen. Ein Plädoyer für einen zarte unbekannte Pflanze.



Erythronium sibiricum – Sibirischer Hundszahn (siehe oben) – Diese prächtige kleine Art kommt aus Sibirien und blüht später als die meisten anderen Hundszähne. Die Blüten sind dafür etwas größer und sind silbrig weiß mit einem Hauch lila. Eine besondere Art, die auch an sonnigen Plätzen wächst.
Erythronium japonicum – Japanischer Hundszahn (siehe oben) – In Japan heißt die Pflanze Katakuri und blüht rosa. Man findet sie überall in Japan, Korea, dem Fernen Osten und China. Inzwischen gilt der Hundszahn dort gefährdet und ist geschützt. Der japanische Hundszahn hat dunkel violetten Blütenstände, die über großen bräunlich grün gesprenkelten Blättern schweben.
Erythronium tuolumnense ‘Pagoda’ – Gelbe Hundszahnlilie (siehe unten) – Dieses zart schwefelgelbe Gartenjuwel aus Nordamerika blüht von April bis Mai und wird 20 bis 25cm hoch. An einen ‘Hundezahn’ erinnern insbesondere die länglichen Zwiebeln. Bevor die kräftigen Stiele mit den zarten nickenden schwefelgelben Blüten erscheinen, schieben sich im Frühjahr zunächst bronzebraun marmorierte Blätter empor. Sie bilden einen schönen Kontrast zur Blüte. Die helle Blütenfarbe intensiviert sich im voll erblühtem Zustand. Die Blütenblätter sind weit zurückgeschlagen, so dass die auffälligen Staubgefäße sichtbar werden. Diesen Bestand habe ich bei einem meiner Bauherren fotografiert. Wir waren uns einig, diese schöne Gruppe bei der Umgestaltung des Gartens zu belassen und zu schützen.







HIER DIE WICHTIGSTEN TIPPS :
Hundszähne bilden durch Aussaat und Brutzwiebeln schöne große Bestände im Laufe der Zeit. Folgendes solltest Du beachten:
– Humusreiche, frische Böden im Halbschatten sind optimal. Sie sollten durchlässig und schwach sauer sein. Verbesse den Boden ggf. mit etwas Sand und Waldhumus.
– Hundszähne möchten im Frühjahr einen Platz an der Sonne und später im Jahr ein Laubdach über den Kopf. So wie am Naturstandort eben.
– Die länglichen, an einen Hundezahn erinnernden Zwiebeln trocknen leicht aus und sollten deshalb umgehend nach Erhalt etwa 8 bis 10 cm tief gepflanzt werden.
– Im ersten Jahr ist eine Laubdecke als Winterschutz ratsam.
– Während des Wachstums und der Blüte sollte der Boden immer leicht feucht sein und darf besonders im Sommer nicht ganz austrocknen. Hilfreich eine Schicht Kompost, als Schutz vor dem Austrocknen.
– Eine Düngergabe im Oktober und im März erhält die Blühfreudigkeit und regt die Bildung von Brutzwiebeln an. So können sich die Pflanzen gut vermehren.
Hundszähne sind etwas Besonderes aber es dauert eine Weile, ehe sie sich etablieren im Garten. Verlieren Sie nicht die Geduld, wenn zunächst nur wenige Blätter oder gar Blüten erscheinen. Irgendwann werden sie immer schöner, üppiger und stattlicher. Dann hat sich das Warten gelohnt!
Viel Erfolg und bleib natürlich
Deine Petra
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